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Netzwerken Männer wirklich besser?

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Ein Artikel hat in den vergangen Tagen meine Aufmerksamkeit erregt. Darin dreht es sich um geschlechterspezifische Unterschiede beim Netzwerken. Die “Financial Times Deutschland” ließ dazu gleich mit dem markigen Titel Männer netzwerken besser aufhorchen:

Männer haben grundsätzlich mehr Kontakte. Selbst in Unternehmen mit mehr Frauen in der Belegschaft als Männern, haben letztere mehr Geschäftskontakte als die weiblichen Mitarbeiter. Fazit: Männer sind die aktiveren Networker.

Natürlich hat die angeführte Studie einen Schönheitsfehler. Basiert sie doch nur auf Auswertungen des Business-Networks LinkedIn. Auch wenn dieses weltweit an die 100 Millionen User hat, ist es wohl weit hergeholt, die Präsenz in einem Online-Netzwerk gleichzusetzen mit realen Netzwerkaktivitäten.
Dass sich Männer online stärkere Netzwerke aufbauen und hier aktiver als ihre weiblichen Pendants sind, ist leicht erklärt: Xing und Linkedin stellen eine technologische Basis dar – während Frauen tendenziell den direkten Kontakt vorziehen.

Dennoch hat Nicole Williams, Connection Director bei LinkedIn gleich einen Tipp für die Frauenwelt parat:

Frauen sind manchmal etwas zu zaghaft, weil sie Networking schnell mit Small Talk oder Austausch von Visitenkarten verbinden. In Wirklichkeit geht es darum, Beziehungen aufzubauen, bevor man sie tatsächlich braucht.”

Wie sehen Sie das? Wo liegen aus Ihrer Sicht die Stärken und Schwächen von Frauen und Männern beim Netzwerken?

  1. Ich habe auch einige Beobachtungen sowie die Bewertung von der “Kommunikation weiblich vs. männlich” unternommen und möchte die drei wesentliche Schlussfolgerungen darstellen:

    1. Die Männer agieren viel schneller auf die Frage „Wissen Sie zufällig einen solchen Experten /Berater/Fachmann?“ Eine Antwort folgt sofort, auch wenn die genannte Person nicht immer „überzeugend“ qualifiziert ist. Die Frauen nehmen solche Fragen sehr ernst, sie wiegen es ab und nennen eine Person nur dann, wann sie wirklich in ihrer Qualifikation keinen Zweifel haben. Die Frauen haben oft Angst, eine falsche Empfehlung zu geben und als eine Folge einen Fleck auf eigene Image zu bekommen.

    2. Die meisten Frauen besprechen häufig nebenbei miteinander die Kinder-, Mode-, Haushaltsfragen. Damit locken sie sich unbewusst aus der Berufssphäre aus. Bei der männlichen Kommunikation werden eher die technischen Entwicklungen, Politik oder Sport ein Nebenthema. Das gibt die Möglichkeit, sich auch besser zu positionieren.

    3. Heterosexuelle Männer betrachten im Geschäft jede Netzwerk- oder Kommunikationspartnerin nicht nur nach ihren Fachkenntnissen, sonder auch als ein weibliche Gestalt. Das kommt bei heterosexuellen Frauen während der geschäftliche Kommunikation mit gleich positionierten Männer sehr selten vor.

  2. Liebe Olesya, bei Punkt zwei gebe ich dir sicherlich recht. Dieses Verhalten ist sehr oft bei Büffets von diversen Netzwerkveranstaltungen zu beobachten.
    @Punkt 1: Ich denke, es ist für jeden, der in Netzwerken problematisch, Personen weiter zu empfehlen, die nicht 100prozentig qualifiziert sind. Mir ist bislang der geschlechtsspezifische Unterschied noch nicht aufgefallen, werde aber in Zukunft genauer darauf achten.

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