Kooperation & Netzwerke

Erst diese Woche ist es wieder einmal passiert: Ein Jungunternehmerin möchte einem Netzwerk beitreten, das ihr interessante Geschäftskontakte verspricht. Da ich einen Teilbereich dieses Netzwerkes vertrete, trafen wir uns zu einem ersten Kennenlernen.
Durch die ersten Vorschläge der Jungunternehmerin, wie denn das bestehende Netzwerk attraktiver gestaltet werden könne, war bald eines klar: Sie bot sich zwar zur “Mitarbeit” an, im Grunde ging es ihr aber nur um das Verkaufen ihrer Dienstleistungen.
Das habe ich ihr auch rückgemeldet, worauf die prompte Antwort kam:
“Ja, aber dazu sind ja Netzwerke da – um verkaufen zu können.”

Ein klares JEIN!

Selbstverständlich sind viele unternehmerische Netzwerke auf den Verkauf von Dienstleistungen und Produkten ausgerichtet. Viele aber auch “nur” zum Erfahrungsaustausch bzw. zum Generieren von neuen Kontakten. Eines haben aber die meisten Business-Netzwerke gemeinsam: Plumper Verkauf ist verpönt!
Deshalb ist auch jedem abzuraten, Netzwerke als schnellen Umsatzturbo zu sehen.
Natürlich stellt sich bei konsequentem Netzwerken auch irgendwann mal der Erfolg ein: Aus Kontakten werden Interessenten und aus Interessenten vielleicht Kunden oder zufriedene Weiterempfehler.
Netzwerken ist also langfristig zu sehen. Es kann dauern, bis sich der Erfolg durch konsequentes Netzwerken einstellt, dennoch ist er umso schöner und birgt auch so manchen Schneeballeffekt in sich.

Langer Atem

Viele vermeintliche Netzwerker beherzigen oft nicht den wichtigsten Punkt der Networking-Regeln: “first give, then take”
Mit dem “Entnehmen” für das eigene Geschäft tun sich diese Leute nicht schwer, weit schwieriger ist für sie das “Geben”. Ich nenne diese Herrschaften daher gerne wenig schmeichelnd “Netzwerkstaubsauger”.

Andreas Reisenbauer