Wir können unseren Gehirnen dank bildgebender Verfahren beim Denken zusehen und wir lernen, dass Dendriten, das sind Nervenzellenfortsätze, dabei wachsen und sich an andere Synapsen (Zellverbindungen) andocken. Dabei entstehen durch die chemischen und elektomagnetischen Reize Netzwerkstrukturen, die sich durch vermehrte Nutzung verstärken, vermehren und wachsen.
Wir werden mit jeder dieser Verbindungen einer neuen Lösung näher kommen, somit auch tendenziell klüger werden. Das menschliche Denk-Potential steigt mit der Anzahl dieser erfolgreichen Synapsen-Verbindungen im Kopf und es sinkt, wenn das Denken und die Reize reduziert werden, ähnlich einem Muskel, der nicht trainiert wird. Im übertragenen Sinn reduzieren wir damit auch unsere Entwicklungspotentiale.
Weitergabe von Erfolgsmustern
Lernen ist (auch) ein sozialer Prozess, der zwischen den Nasen (und Gehirnen) der “Problemlöser” stattfindet. Nach Joachim Bauer sind wir Menschen auf Kooperation angelegt (das kooperative Gen) und das fördert das Überleben durch Erfahrungslernen an Herausforderungen und Weitergabe von Erfolgsmustern.
Menschliche Netzwerke, EPUs und Unternehmen sind dann erfolgreich, wenn gemeinsam eine bessere Lösung erarbeitet wird und je häufiger das der Fall ist, desto stärker und kreativer sind die Ergebnisse und das Netzwerk. Diese Bilder des Erfolgs und des Nutzens lassen Netzwerkidentität (und Zugehörigkeit) entstehen und durch die Wiederholung wachsen. Das gemeinsame Wahrnehmen des anderen Netzwerkpartners, das Anerkennen der Kooperationsfähigkeit und das Wertschätzen der Beiträge und Personen sind nicht nur Schlüssel zum Netzwerkerfolg, sondern auch wesentliche Elemente der menschlichen Selbsterhaltung und des Selbstwerts.
Lustvolle Kooperationserfahrungen
Positive Kooperationserfahrungen beflügeln nicht nur durch Botenstoffe wie Oxytocin und Dopamin, es lernt sich damit leichter und nachhaltig. Und damit wird auch ein weiterer Lernzyklus (Problemlösungszyklus) mit Zuversicht begonnen.
Danke meinem Kollegen Wirtschaftscoach Prof. Dr.Herbert Zlöbl für seinen hervorragenden Vortrag Integration neurowissenschaftlicher Erkenntnisse in die Methoden des Coachings und die damit verbundenen Anregungen.
23. August 2011, 12:11
Liebe Erika,
ein exzellenter Beitrag zur Wirkungsweise unseres Gehirns!
Herbert
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