Kooperation & Netzwerke

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Soziale Netzwerke sind schon Tausende Jahre alt

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Facebook & Co. sind in Phänome unserer heutigen modernen Zeit. Doch auch in Urzeiten haben sich die Menschen bereits in sozialen Systemen bewegt. Zwar nicht in virtuellen Netzen wie heutzutage, sondern in ganz realen Netzwerken – wie die Studie Social networks and cooperation in hunter-gatherers aufzeigt.
Die Forscher haben sich erstaunlich komplexen Sozialstrukturen in noch existierende Jäger- und Sammlerkulturen auf diesem Erdball unter die Lupe genommen und Rückschlüsse auf unsere Vergangenheit gezogen.

Das Forschungsprojekt

Im Zentrum der Untersuchungen stand das Volk der Hadza in Tansania. In der zwei Monate dauernden Forschungstätigkeit wurden über 200 Erwachsene aus mehreren Siedlungen der Volksgruppe interviewt. Da der Honig eine zentrale Bedeutung im Speiseplan der Hadza darstellt, hat dieser auch im Forschungsprojekt eine dominate Rolle gespielt.

Auszüge vom Forschungsprojekt aus science.ORF.at

Zuerst befragten sie die Hadza mit Hilfe von Fotobögen, mit welchen Individuen sie im nächsten Lager zusammenleben wollten. Dann gaben sie jedem Teilnehmer drei Strohhalme mit Honig, die sie anonym irgendjemandem in ihrem Lager schenken konnten. Aus dieser Datenbasis konstruierten die Forscher ein soziales Netzwerk, mit 1.263 Verbindungen zu erwünschten Nachbarn und 426 Geschenks-Verknüpfungen. Zusätzlich erhoben sie die individuelle Kooperationsbereitschaft, indem sie jedem drei weitere Honiggeschenke gaben, die er oder sie behalten oder der Gemeinschaft spenden konnten. Bei der Analyse des Netzwerks zeigte sich, dass Kooperationswillige und – unwillige jeweils eigene Cluster bilden. Diese Art der einschlägigen Zusammenrottung könnte den Forschern zufolge die Entwicklung der menschlichen Kooperationsfähigkeit begünstigt haben.

Erkenntnisse

In punkto Struktur und die Dynamik ist das Hadza-Netzwerk ganz generell von heutigen sozialen Netzen kaum zu unterscheiden – speziell was den Grad der Verknüpftheit zwischen ähnlichen Individuen betrifft.

Daher die Schlussfolgerung von James Fowler von der University of California, dem Ko-Autor der Studie:

“Was Menschen heute mit sozialen Medien machen ist im Prinzip dasselbe, was wir immer gemacht haben – nicht nur vor Facebook, sondern sogar vor der Sesshaftigkeit.”

Andreas Reisenbauer

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