Kooperation & Netzwerke

Bereits an anderer Stelle haben wir uns in diesem Blog kontroversiell mit den unsozialen Schattenseiten der sozialen Netzwerke im Internet auseinander gesetzt. Heute möchte ich das Thema Vertrauen und Social Media näher beleuchten.

Folgende Passage im Weserkurier hat mich dazu animiert:

“Die sozialen Netzwerke sind verführerisch. Sie sind virtuell und nicht real, bunt und hübsch, toll und gefährlich, halb anonym und distanziert. Man kann alles, muss aber nichts. Und genau deshalb treten Extreme auf.”

Viele Menschen gehen recht sorglos mit ihren Daten und vor allem mit ihrem Privatleben in diversen sozialen Netzwerke wie Facebook, Google+ oder XING um. Auch über den Kurznachrichtendienst Twitter wird so einiges in die Welt posaunt, das wir unter normalen Umständen nicht mal unserem Nachbarn sagen würden.

“Drum prüfe, wer sich ewig bindet” – dieser Spruch wird vielen Heiratswilligen mit auf den Weg gegeben. Noch mehr gilt das für “Beziehungen” in sozialen Medien. Und damit sind nun abseits von privaten Kontakt auch und wohl auch gerade Geschäftsbeziehungen gemeint. Die Internet-User und somit auch potenzielle Kunden und Interessenten sind kritischer, als viele meinen. Auf einer Website oder einem Hochglanzfolder lässt sich ganz schnell eine “scheinbare” Professionalität oder ein Expertentum suggerieren. Bei den Aktivitäten in sozialen Online-Netzwerken ist dies schon weit schwieriger. Hier muss ein langfristiges Vertrauen zum Zielpublikum aufgebaut werden, das auf Authentizität beruht. Eine schnelle Google-Suche entlarvt schnell, ob der Verfasser eines Blog-Artikels oder eines Postings in einem Online-Forum nur Halbwissen verbreitet, oder tatsächlich weiß, wovon er schreibt.

Wann hat man nun diesen Punkt erreicht, dass man von Mitgliedern einer Online-Community als vertrauenswürdig eingestuft wird – etwa durch Aussagen wie diese:

“Wir kennen uns zwar noch nicht persönlich, ich verfolge aber schon seit einiger Zeit Ihre Aktivitäten im Internet. Wann haben Sie denn mal Zeit, dass wir uns zum Thema XY mal persönlich zusammensetzen?”

Dass Sie diesen Satz auch von Ihren Kontakten in der Online-Welt hören, wünsche ich Ihnen von ganzen Herzen! Dann haben Sie nämlich sehr viel richtig gemacht.