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Virtual Communities

Virtual Communities - Teil 1

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Der Begriff “Community” wurde nicht eigens für elektronische Plattformen geschaffen, sondern er existierte schon lange bevor die Idee entstand, im Internet Gruppen von Menschen mit gleichen Interessen in Virtual Communities zu vereinen.

In Websters Dictionary [Merrian-Webster2000] wird eine Community wie folgt beschrieben:

“Eine Gruppe von Leuten mit gleichen Eigenschaften oder einem gemeinsamen Interesse, welche in einer größeren Gemeinschaft zusammen leben.”

In Websters Dictionary sind noch zahlreiche andere Definitionen für den Begriff Community enthalten, jedoch entspricht die obige am besten der einer “Virtual Community”. Der Begriff und dessen Interpretation beschäftigt zahlreiche Wissenschaftler schon seit einiger Zeit. So hat zum Beispiel George Hillery in [Hillery1955] versucht, den Begriff Community und 94 verschiedene Definitionen davon einer qualitativen und quantitativen Analyse zu unterziehen. Robin Hamman hat im elektronischen Magazin “Cybersociology” 1997 diese Analyse wie folgt zusammen gefaßt:

“Eine Gruppe von Leuten, welche soziale Kontakte und Bindungen untereinander und zwischen anderen Mitgliedern der Gruppe pflegen und die für zumindest einige Zeit sich gemeinsam auf einem Areal aufhalten.” [Hamman1997]

Obwohl diese Zusammenfassung zahlreicher Definitionen für den Begriff Community auf einer Arbeit aus dem Jahre 1955 basiert ist sie auf heutige Communities im Internet anwendbar. In vielen anderen Definitionen wird häufig darauf hingewiesen, dass die Mitglieder einer Community in örtlicher Nähe zueinander Leben müssen. Diese Eigenschaft trifft auf Virtual Communities nicht mehr zu, da das Internet weltumspannend ist und die Mitglieder über den ganzen Erdball verstreut sein können. Das ist auch einer der interessantesten Aspekte, warum Virtual Communities erfolgreich sein können und für Unternehmen ein attraktives Betätigungsfeld sein können. Die Mitglieder sind nicht mehr geografisch eingeschränkt, um ihre Interessen mit Gleichgesinnten zu teilen, oder müssen teure Reisen unternehmen, die auch sehr viel Zeit kosten, sondern können bequem von Zuhause aus ihre Erfahrungen und Fragen mit anderen Mitgliedern der Community austauschen. Diese Überlegung führt zu einer neuen möglichen Definition des Begriffs “Community”, die speziell für Virtual Communities zutrifft:

“Eine “Virtual Community” ist eine Gemeinschaft von Leuten, die gemeinsame Interessen, Ideen und Empfindungen über das Internet oder andere kollaborative Netzwerke teilen.”

In dieser Definition fehlt noch ein sozialer Aspekt für die Entstehung von Virtual Communities, der in der Definition von Howard Rheingold in seinem Buch ,,The Virtual Communit“ enthalten ist:

“Virtual Communities sind Gemeinschaften, die aus dem “Netz” entstehen, wenn genug Leute öffentliche Diskussionen lange genug aufrecht erhalten, mit genügend menschlichen Gefühlen, um persönliche Bindungen im Cyberspace zu bilden.” [Rheingold1993]

Die Kombination aus diesen beiden letzten Definitionen ergibt wiederum eine Definition, die für den Begriff “Community”, wie er im Internet verwendet wird und daher speziell für Virtual Communities zutrifft. Eine mögliche Variante dieser Kombination lautet folgendermaßen:

“Virtual Communities sind Gemeinschaften von Leuten, die gemeinsame Interessen, Ideen und Empfindungen über das Internet oder andere kollaborative Netzwerke teilen. Die Gemeinschaften entstehen dann aus dem “Netz”, wenn diese Leute öffentliche Diskussionen lange genug aufrecht erhalten um mit genügend menschlichen Gefühlen persönliche Bindungen im Cyberspace zu bilden.”

Wolfgang Richter – JIPP.IT GmbH

Quellen:

[Merrian-Webster2000] Merrian-Websters Online Dictionary: http://www.m-w.com, Juli 2000

[Hillery1955] Hillery, G.A.: Definitions of Community: Areas of Agreement, Rural Sociology – Volume 20, 1955

[Hamman1997] Hamman, Robert: Cybersociology, http://www.cybersociology.com/files/2_1_hamman.html, 1997

[Rheingold1993] Rheingold, Howard: The Virtual Community, Verlag Addison Wesley, 1993

Wolfgang Richter

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